Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V. und die Prognos AG haben das aktuelle Monitoring der deutschen Gasbilanz veröffentlicht. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass eine Gasmangellage im Winter 2023/2024 wahrscheinlich abgewendet werden kann.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
LNG-Importe: Schlüssel zum erfolgreichen Energiemanagement
Eine sichere Energieversorgung im nächsten Winter erfordert zuverlässige Importe von Flüssigerdgas (LNG). Dabei ist eine konstant hohe Auslastung der deutschen LNG-Terminals von zentraler Bedeutung. Die wachsende Nachfrage auf dem Weltmarkt stellt eine Herausforderung dar, die durch koordinierte Einkäufe der EU-Staaten bewältigt werden kann, um die Verhandlungsposition zu stärken und die Versorgungssicherheit sicherzustellen.
Studie enthüllt: Folgen von Gasunterbrechungen untersucht
In Bezug auf die frühere Studie „Folgen einer Lieferunterbrechung von russischem Gas für die deutsche Industrie“ aus dem Juni 2022 verdeutlicht die aktuelle Untersuchung die prognostizierten Engpässe in der Industrie und massiven Wertschöpfungsverluste bei einem Stopp russischer Gaslieferungen ab Juli 2022. Dadurch wird die Wichtigkeit eines zuverlässigen Gasimports und die dringende Notwendigkeit entsprechender Maßnahmen hervorgehoben.
Wichtigkeit des nachhaltigen Erdgas-Umgangs betont
Trotz der positiven Entwicklungen ermahnt die vbw weiterhin zu einem sparsamen Umgang mit Erdgas. Die steigende Nachfrage führt zu Preisanstiegen, wodurch die Notwendigkeit zur Vorsicht bestehen bleibt. Obwohl die Import-Infrastruktur gestärkt wurde und die Versorgungssicherheit mit drei neuen Terminals im nächsten Winter steigt, steht insgesamt weniger Erdgas zur Verfügung als vor dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Um die Versorgungssicherheit während der Heizperioden zu erhöhen, ist es von großer Bedeutung, den Trend der verhaltensbedingten Erdgas-Einsparungen fortzusetzen.
Erschwingliche Erdgaspreise: Krisenmanagement in Fokus
Die erschwingliche Bezahlbarkeit von Erdgas ist ein weiterer Schlüsselaspekt für eine zuverlässige Energieversorgung. Dank des effizienten Krisenmanagements von Politik und Wirtschaft wurden gravierende Engpässe im letzten Winter vermieden. Obwohl die Gaspreise mittlerweile wieder gesunken sind, haben viele Unternehmen während der Energiekrise kostspielige Verträge abschließen müssen. Um eine Unterbrechung oder Einschränkung der Produktion zu vermeiden, müssen die Energiepreise für Unternehmen in einem angemessenen Rahmen gehalten werden. Die Gaspreisbremse sollte daher rechtzeitig für viele Großverbraucher greifen, und zusätzliche unbürokratische und praxisnahe Entlastungsmaßnahmen sind notwendig. Auch eine Verlängerung der Preisbremsen bis Ende 2024 für betroffene Unternehmen ist erforderlich.
Erfreuliche Perspektiven, dennoch wachsam bleiben
Die aktuelle Überwachung der deutschen Gasbilanz gibt Anlass zu einer optimistischen Sichtweise bezüglich eines möglichen Gasmangels im Winter 2023/2024. Die ergriffenen Maßnahmen zur Sicherstellung einer kontinuierlich hohen Auslastung der deutschen LNG-Terminals und die koordinierten Einkäufe der EU-Staaten stellen vielversprechende Ansätze dar, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Es ist jedoch von zentraler Bedeutung, den nachhaltigen Umgang mit Erdgas und erschwinglichen Bezugspreisen nicht aus den Augen zu verlieren.
Eine ausgewogene Kombination von Verbrauchssenkungen, effektivem Krisenmanagement und angemessenen Preisen ist unverzichtbar, um den Anforderungen in der Energieversorgung gerecht zu werden. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die getroffenen Maßnahmen ausreichend sind, um eine stabile Versorgung zu gewährleisten. Es ist von höchster Relevanz, proaktiv zu agieren, um eventuelle Risiken zu reduzieren und potenzielle Engpässe zu vermeiden.